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Gründonnerstag

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Auch 2025 haben die Herrgottsbscheißerle wieder gezeigt, wie lebendig sie gefeiert werden. Ob in Gasthäusern, Metzgereien, Betriebskantinen oder bei privaten Küchenhelden – überall wurde gekocht, probiert, gelacht und gepostet. Auf Instagram und Co. tummelten sich kreative Ideen, von klassisch in der Brühe bis wild interpretiert mit internationalen Füllungen.

Auch die Medien haben den Welt-Maultaschen-Tag inzwischen fest auf dem Schirm und berichten über die vielen Aktionen.

Für mich das schönste Zeichen, dass die Idee von 2019 weiter wächst – und dass unsere schwäbische Kulturtasche längst weit über die Region hinaus als Botschafterin für Genuss und Heimatliebe angekommen ist.

Was für eine Freude!

Mitmacher Welt-Maultaschen-Tag 2025
Auch in Kassel wurde mitgefeiert

Beitrag von THE LÄND auf Instagram

Mitmacher Welt-Maultaschen-Tag 2025
Im ganzen LÄND ging es ab
Medien Welt-Maultaschen-Tag 2025
Auch die Rems Zeitung greift das Thema auf
Medien Welt-Maultaschen-Tag 2025
Mitmacher Welt-Maultaschen-Tag 2025
Mitmacher Welt-Maultaschen-Tag 2025
Marktführer BÜRGER machte auch mit
Mitmacher Welt-Maultaschen-Tag 2025
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Endlich. Bei meinem dritten Besuch im Kloster Maulbronn, dem „Mekka der Maultaschen-Jünger“, hatte ich die Gelegenheit, in einem der Restaurants einzukehren. Vor 600 Jahren wurden – an einem Gründonnerstag – hier im damaligen Zisterzienser-Kloster die schwäbischen Maultaschen erfunden. Von dem Laienmönch Bruder Jakob. So die Legende. Was für eine schöne Idee also, den herrlichen Biergarten im Klosterhof auch Bruder Jakob zu nennen.

Biergarten im Zentrum der Klosteranlage

Speisekarte mit Kult-Food

Die Speisekarte im Biergarten konzentriert sich auf schwäbische Klassiker. Es beginnt oben mit zwei Maultaschen-Kultgerichten: „Geschmälzte Maultaschen mit Kartoffelsalat“ sowie „Herrgottsbscheißerle in der Brühe“. Dann geht es weiter mit Fleischküchle, Rote Wurst, Leberkäse, schwäbischer Wurstsalat. Dem ist an so einem historischen Ort nichts hinzuzufügen. Außer natürlich: Frisch gezapftes helles Maulbronner Klosterbräu.

Geschmackvolle Maultaschen

Ich habe mir die Geschmälzten gegönnt: Gute Maultaschen, die von einer regionalen Metzgerei kommen. Kartoffelsalat – sehr lecker. Zudem, herrlich große, kross geschmälzte Zwiebelringe. Fertig ist das geschichtsträchtige Festmahl.

Leider kam der Teller, anders als auf dem Foto in der Speisekarte – mit Bratensauce. Hätte man mich gefragt, ob ich Bratensauce dabeihaben möchte, hätte ich nein gesagt.

Gschmälzter Genuss-Teller mit Klosterbräu

Urteil: Überragender Ort, würdige Herrgottsbscheißerle

Und im Winter? Oder wenn es regnet? Kein Problem. Dann gibt es nebenan im Restaurant Klosterkatz diese zwei Maultaschen-Gerichte und sogar noch mehr, unter anderem vegetarische Maultaschen.

Direkt neben dem Biergarten

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Meine zweite Pilgerreise ins Kloster Maulbronn

Mein Maultaschen-Buch im Kloster Maulbronn

Am Welt-Maultaschen-Tag 2025 strahlte das ZDF den Bericht aus über die Herstellung von Maultaschen nach unserem Familienrezept.

Ich durfte dem Redakteur der Sendung „Volle Kanne“ das A-Z der Maultaschenproduktion zeigen und erklären. Und erzählen, warum Maultaschen für mich magisch sind.

Maultaschen auf dem Teller, das ist Schwabenland auf dem Teller. Das ist Heimat. Pure Emotion.

Der über 5 Minuten lange Beitrag ist im Wesentlichen eine schöne Verfilmung des sehr ausführlich beschriebenen Grundrezeptes in meinem Buch DAS MAULTASCHEN MANIFEST.

Der Redakteur Burkart Jope hat bei der Produktion der Maultaschen immer wieder gezielt nachgefragt, selber ausprobiert und mitgemacht. Dieser Drehtag hat wirklich riesig Spaß gemacht.

Das sanfte Mischen der Zutaten zu einer groben, inhomogenen, imperfekten Füllung beschreibt er als „pastoralen Schlüsselmoment“.

Die kesselfrischen Maultaschen seien ein „handgemachtes Premiumprodukt mit viel Herz.“

Schön auch, dass sich der Beitrag die Zeit nimmt für die Erklärung der Zusammenhänge von Konsistenz der Füllung, Wicklung und Geschmack.

Nach gut 4 Stunden konnten wir die ersten frischen Maultaschen gemeinsam Verkosten. Ein echter Maultaschen-Moment! Der Beitrag gipfelt schließlich in dem dazu passenden schwäbischen Bonmot: „Der, wo no nia a kesselfrische Mauldasch gessa hot, isch an armer Tropf!“

Vielen Dank an das ganze ZDF-Team.

Hier findet ihr auch den Artikel zum Filmbeitrag auf ZDF heute.

Tolle prägnante Logos oder Icons zu schaffen mit Maultaschen, ist gar nicht so einfach. Nimmt man ein Foto? Setzt man auf Illustrationen? Kann so ein Logo der Vielfalt von schwäbischen Maultaschen (Rezepten) jemals gerecht werden?

Morgen ist wieder Gründonnerstag – also unser Welt-Maultaschen-Tag. So ein Feiertag sollte auch ein verbindendes Zeichen oder Logo haben. Es gibt dazu schon einige „Fingerübungen“ von mir dazu.

Für den World-Maultaschen-Day 2025 habe ich mir mal den Spaß gemacht und einfach mal ein paar KI-Tools herausgefordert (DALL-E, Canva, Leonardo.AI). Herausgekommen ist … na, seht selbst.

Die Bandbreite reicht von Unsinn bis Olala! 🙂

Idee Welt-Maultaschen-Tag
Idee World-Maultaschen-Day
Idee Welt-Maultaschen-Tag
Idee Welt-Maultaschen-Tag
Idee Welt-Maultaschen-Tag
Idee Welt-Maultaschen-Tag
Idee Welt-Maultaschen-Tag
Idee Welt-Maultaschen-Tag
Idee Welt-Maultaschen-Tag
Idee Welt-Maultaschen-Tag

Meine nach 2018 zweite Pilgerreise ins historische Kloster Maulbronn hat mir erneut die Augen für die faszinierende Geschichte und Kultur dieses Ortes geöffnet. Schon der Gedanke, dass hier Lichtgestalten wie der Astronom Johannes Kepler, der Dichter Friedrich Hölderlin und der Schriftsteller Hermann Hesse ausgebildet wurden, lässt mein Herz höher schlagen. Doch es ist die Entstehungsgeschichte der schwäbischen Maultasche, die mich wieder in ihren Bann zog.

Kloster Maulbronn: UNESCO Weltkulturerbe

das „maultaschen-Refektorium“

Das Kloster Maulbronn, das im 16. Jahrhundert die Mönche verlor, wird heute immer noch als Gymnasium und Internat genutzt, in dem rund 100 Schüler untergebracht sind.

Besonders beeindruckend ist das Refektorium, das 1220 erbaut und üppig ausgestattet wurde. Hier, wo einst rund 100 Mönche ihre Mahlzeiten einnahmen, erzählte unsere sympathische und überaus kenntnisreiche Führerin Katrin Karner der Besuchergruppe die wundervolle Legende des Laienbruders Jakob, der an einem Gründonnerstag die ersten Herrgottsbscheißerle anfertigte. Diese schwäbische Erfindergeschichte habe ich bereits 2018, nach meiner ersten Pilgerreise hier im Blog niedergeschrieben.

In der großartigen Atmosphäre dieses historischen Speisesaals konnte ich förmlich spüren, wie hier die ersten Maultaschen der Welt durch die berühmte, inzwischen zugemauerte, Durchreiche geschoben wurden.

Die berühmte Durchreiche

Refektorium – Speisesaal der Mönche

Leckere Maultaschen von Katrin Karner

kulinarisches Highlight: Maultaschen nach Omas Rezept

Der Höhepunkt des Besuchs war zweifellos die Gelegenheit, selbstgemachte Maultaschen zu probieren. Katrin Karner, die ihre Maultaschen nach dem traditionellen Rezept ihrer Oma zubereitet hatte, verwöhnte uns mit dieser köstlichen Spezialität. Der Geschmack war einfach himmlisch und brachte die lange Geschichte und Tradition der schwäbischen Küche auf den Punkt. Es war ein unvergesslicher Moment, der mir einmal mehr zeigte, warum Maultaschen nicht nur ein außergewöhnliches Gericht, sondern eben auch ein großes kulinarisches Erbe sind.

Echte Oma-Maultaschen

Einmal im Leben

Die Mönche waren nicht nur fromme Seelen, Genussmenschen und Kochkünstler, sondern auch wahre Baukünstler. Was sie vor 800 Jahren geschaffen haben, ist bis heute faszinierend. Ein Besuch in diesem UNESCO-Weltkulturerbe sollte daher bei Schwaben und Maultaschen-Lovern auf der persönlichen bucket list nicht fehlen. Einmal im Leben nach Maulbronn pilgern …

Innenhof Kloster Maulbronn

Sonntags gibt es traditionell Sonntagsbraten. Freitag ist Fischtag. Und donnerstags?  

Donnerstag ist Maultaschen-Tag. In schwäbischen Familien sowieso. Der typische, klassische Herstellungstag fällt auf den vierten Tag der Woche. Denn donnerstags gab es früher immer frischen Maultaschenteig in den Bäckereien im Schwabenländle.

Inzwischen setzen auch Kantinen Maultaschen gerne donnerstags auf ihre Speisepläne. Ebenso die Mensen von Universitäten. Und wenn es einen Tag gibt, an dem schwäbische Herrgottsbscheißerle die Tageskarten in Restaurants dominieren, dann ist es eben der Donnerstag. 

Dieser Grund spricht für den Donnerstag 

Einen zwingenden, überzeugenden Grund dafür scheint es nicht zu geben. Außer vielleicht den, dass schließlich an einem Donnerstag, nämlich dem Gründonnerstag (Welt-Maultaschen-Tag), im schwäbischen Kloster Maulbronn die Maultasche erfunden wurde. Wenn es keinen anderen Grund gibt für den Donnerstag als Maultaschen-Tag, dann scheint mir dieser doch ziemlich überzeugend. 

Was spricht dagegen? 

Man kann es auch andersherum betrachten. Und die kritische Frage in den Raum stellen:  

Was spricht gegen den Donnerstag als Maultaschen-Tag?

Eben. Nichts 🙂

Am Donnerstag donnerts 

Der aus dem Germanischen stammende Name “Donnerstag” geht ursprünglich auf die lateinische Bezeichnung “Tag des Jupiter” zurück. Denn im Germanischen wird Jupiter oftmals gleich gestellt mit Donar – dem Gott des Donners. Passt auch irgendwie ins Bild. Am Maultaschen-Donnerstag donnerts auf den Tellern der Maultaschenfans – was für eine schöne kulinarische Metapher für leckeres Essen

Unsere Idee hat Wellen geschlagen. Als wir am 10. März hier im Blog verkündet haben, dass wir den Gründonnerstag zum WeltMaultaschenTag erheben – konnten wir nicht ahnen, dass so viele Schwaben diese Idee echt cool finden.

Darum geht es

WeltMaultaschenTag ist immer an Gründonnerstag. Es ist der Festtag aller Maultaschen-Liebhaber auf der ganzen Welt. Wir essen unserer Lieblingsmaultaschen, natürlich mit Kartoffelsalat, und freuen uns – allein, in der Familie, mit Freunden – gemeinsam über dieses einzigartige Genusserlebnis aus dem Schwabenländle.

Dazu habe ich eine Website erstellt mit Infos und Geschichten, auf der alle Schwaben und Maultaschenbegeisterte mitmachen und ihre Freude teilen können: www.WeltMaultaschenTag.de

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Von FAZ bis Party Servicebund Deutschland

Die Medienresonanz war überwältigend. Die Frankfurter Allgemeine berichtete ebenso wie Mannheimer Morgen oder Party Servicebund Deutschland. Beide großen Zeitungen der WeltMaultaschenHauptstadt Stuttgart berichten ausführlich über die Initiative: Stuttgarter Nachrichten.

Porträt in der Stuttgarter Zeitung

Restaurants machen Maultaschen-Woche

Besonders gefreut hat uns, dass gleich im ersten Jahr Restaurants auf den Zug aufspringen. Unter anderem die Zehntscheune. Zwischen dem 16. und 22. April gibt es gleich vier verschiedene Gerichte mit dem schwäbischen Leckerbissen.

Restaurant macht Maultaschen-Woche zum WeltMaultaschenTag

Fan-Aktionen und Radiointerviews

Viele andere Fans, Kneipen, Firmen haben mitgemacht. Einige davon haben auf Facebook oder Instagram ihre Aktionen und eigenen Bilder promotet und ihre Maultaschentag-Freude geteilt. Bravo!

WeltMaultaschenTag in Oberschwaben

WeltMaultaschenTag mit Wagyu

Schwabentradition am Gründonnerstag

Fans basteln eigene Bilder zum WeltMaultaschenTag

Radiosender aus Baden-Württemberg haben sich am Gründonnerstag bei mir gemeldet. Dabei sind ein paar Interviews rausgekommen, wie das hier früh morgens mit DAS DING 🙂

Oder das hier mit dem SWR1

Ein Wahnsinnsspaß! Wir senden liebe Grüße in die Welt hinaus!

Wir grüßen alle Maultaschenfans 🙂

Seit Jahrhunderten wiederholt sich im Schwabenland in der Woche vor Ostern ein weltweit einzigartiges, genussvolles, verbindendes Täuschungsmanöver. „Sündiges“ Fleisch, eigentlich verboten in der Karwoche, wird vor den strengen Augen des Herrn in den schwäbischen Maultaschen versteckt – und lässig genossen. Deshalb werden sie auch liebevoll „Herrgottsbscheißerle“ genannt.

Gründonnerstag ist Höhepunkt

An keinem anderen Tag im Jahr werden so viele Herrgottsbscheißerle frisch hergestellt und verzehrt wie am Gründonnerstag. In traditionsverbundenen Haushalten wird geschnippelt, gerollt und gekocht. Omas, Mütter, Hausmänner, Metzger, Köche verarbeiten in der Karwoche riesige Mengen an kleingehacktem Schweine- und Rindfleisch in einer kreativen Füllung mit Spinat, Zwiebeln, Eiern, Brot, Kräutern und Gewürzen und verhüllen sie mit dünnem Nudelteig.

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Gründonnerstag vereint alle Schwaben

Zwar hat jede schwäbische Familie ihr eigenes Maultaschen-Rezept. Aber in einer Sache sind sich Schwaben einig: am Donnerstag vor dem Karfreitag kommen frische handgemachte Maultaschen auf den Tisch. Mit schwäbischem Kartoffelsalat. Dieses Kultessen verbindet alle miteinander – Familien, Freunde, Nachbarn und sogar Reigschmeckte.

Aus diesem Grund halte ich es für überfällig und absolut angebracht: Der Tag, der alle Schwaben emotional und kulinarisch zusammenbringt, der Gründonnerstag, soll künftig WeltMaultaschenTag sein. Erstmals am 18. April 2019 … und dann jedes Jahr.

Heilig‘s Blechle! ‘S gibt granadamäßig viel nübergschnappte aber au bollaguate Welttage. Då håt dr Mauldaschadag scho lang gfehlt. Wenn den sonschd koinr ens Läba ruaft, nå machs hald i. Weil am Gründonnerschdag huldigen älle Schwoba onsere overgleichliche Herrgottsbscheißerle. So kollegtiv begeischerd sen mir sonsch bloß, wenn der VfB Moischdr wird. Aber des kannsch dieses Johr grad vergessa!

Weltmaultaschentag mit eigener Website

Zur Manifestation des neuen WeltMauldascha-Dags habe ich eine Website entwickelt, auf der alle Maultaschenfreunde, ob Schwaben oder Reigschmeckte, ihre Leidenschaft miteinander teilen können. (www.weltmaultaschentag.de)

Der WeltMaultaschenTag gehört allen Schwaben!

Der WeltMaultaschenTag gehört allen Schwaben und Maultaschenliebhabern. Alle können sich auf der Website beteiligen. Hinterlasst dort einfach einen Kommentar oder ein Gründonnerstag-Lieblingsbild und teilt die Inhalte mit euren Freunden, Verwandten und Mauldascha-Fans auf der ganzen Welt!

AktionsLogo für Handel und Gastronomie

Gastronomen, Metzger, Caterer und Handel haben die Möglichkeit, das neue Aktionslogo für den WeltMaultaschenTag herunter zu laden und kostenlos für ihre eigenen Aktionen und Promotions in der Karwoche einzusetzen. Unternehmen können rund um den Gründonnerstag Werbung machen für ihre eigenen Aktionen auf Facebook, Instagram oder im Geschäft.

Die Karwoche ist Hochgenusswoche, weil Maultaschenwoche. Denn das ist Tradition: Im typisch schwäbischen Haushalt gibt es die teigummantelten Köstlichkeiten am Gründonnerstag, am Karfreitag und am Ostersamstag gleich nochmal. Ich bin nicht sicher, ob es eine solche 3-Tage-hintereinander-isst-man-dasselbe-Woche sonst irgendwo gibt. Das macht natürlich auch nur Sinn mit einem „Rohstoff“, der eine gewisse Einzigartigkeit und innere Vielfalt mitbringt.

Carsten Martin hat diesem Phänomen in seinem wunderbar lesenwerten Buch „Maultaschen. Genuss in Hülle und Fülle“ ein ganzes Kapitel gewidmet. Es ist überschrieben mit: „Die drei Tage der Maultasche oder variato delectat“. Was soviel heißt wie „Abwechslung macht Freude!“ Und damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen.

Selbstverständlich gibt es eine festgelegte Reihenfolge, wann welche Maultaschenversion auf den Tisch kommt. Die wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten:

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Tag 1: Gründonnerstag

Der Donnerstag vor Karfreitag ist Produktionstag in schwäbischen Familien. Da werden die Ärmel hochgekrempelt. Es gilt, Maultaschen für mehrere Tage herzustellen. Wenn es stimmt, was Carsten Martin schreibt, dann verzehrt jedes Familienmitglied mindestens neun Maultaschen an diesen österlichen Tagen. Nun, ich weiß nicht, wen Herr Martin kennt. Ich kenne nicht wenige, die neun Stück an einem Tag wegputzen …

Wie dem auch sei: Der Donnerstags-Klassiker lautet: Maultaschen in der Brühe (Gemüsebrühe oder Rinderbouillon). Als Beilage ein Muss: schwäbischer Kartoffelsalat (hier findet ihr das Rezept von Oma Lisbeths Kartoffelsalat).

Tag 2: Karfreitag

Einen wahren Hochgenuss zelebrieren Schwaben am heiligen Karfreitag. Es gibt geschmälzte Maultaschen. Das heißt: die Maultaschen vom Vortag werden in der Brühe oder in gesalzenem Wasser nochmal erwärmt, dann aber ohne Brühe auf den Teller gebracht. Darüben kommen viele Zwiebel, die zuvor in viel Butter richtig kross gebraten wurden. Ein Gedicht.

Auch dazu gibt’s: Kartoffelsalat.

Schon klar: An Karfreitag soll man eigentlich kein Fleisch essen … genau deshalb haben die katholischen Schwaben vor Jahrhunderten die Maultasche erfunden! Bis heute heißen sie daher auch Herrgottsbscheißerle. Die Geschichte der Mönche aus dem Kloster Maulbronn ist: echt spannend.

Tag 3: Ostersamstag

Sofern noch Mauldäschla übrig sind, gibt es diese am dritten Tag geröstet. Aus der Pfanne. Dazu werden die kalten Maultaschen in fingerdicke Streifen geschnitten und anschließend in Butter vorsichtig angebraten. Die meisten geben beim Anbraten verquirlte Eier und Gewürze dazu.

Beilage: frischer grüner Salat – und, ja, Kartoffelsalat.

 Uff Gründonnerschdag freit mr sich em Schwobaland ab Weihnachda.

Gläubige Hindus pilgern einmal im Leben zum Ufer des Ganges.
Katholiken nach Lourdes. Muslime nach Mekka.
Jeder Schwabe und Maultaschenfan sollte einmal im Leben den Maultaschen-Wallfahrtsort Maulbronn besuchen.

Unsere zurecht glorifizierten Maultaschen wurden von schwäbischen Mönchen erfunden. Wahrscheinlich Mitte des 15. Jahrhunderts, als das Kloster Maulbronn seine Hochphase erlebte. Bis zu 130 Mönche lebten zu jener Zeit im bereits 1147 erbauten Zisterzienserkloster.

Die Umstände, die zur Erfindung der genialen Rezeptidee führten, waren mittelalterlich-unwirtlich. Die Menschen litten damals unter kalten Wintern, schlechten Ernten und der Pest. Selbst in der monströs großen Abtei im schwäbischen Dörfchen Maulbronn herrschte Not.

Mönch Jakob und sein Stück Fleisch

Im Gegensatz zu den Herrenmönchen, die das Kloster nie verließen, durfte der einfache Laienmönch Jakob hin und wieder ins Dorf gehen für Erledigungen. Bei einem seiner Ausflüge fiel ihm ein Stück Fleisch in die Hände. Er nahm es mit ins Kloster. Jakob war ein Tüftler, ein Macher, knitz und umtriebig. Ein echter Schwabe eben. Und bei den Schwaben gilt seit jeher: Nix verkomma lassa.

Was also tun mit dem wertvollen Stück vom Schwein, mitten in der Fastenzeit. Die klösterlichen Regeln untersagen den Verzehr strikt. Doch schließlich hatte er eine bestechende Idee: Warum nicht das Fleisch kleinhacken und verstecken zwischen vielen verschiedenen anderen Zutaten? Dann würde der Herrgott das Fleisch nicht sehen und die Sünde bliebe ungesühnt.

Viel Grün aus dem Klostergarten

Klosteranlagen haben seit jeher ihre eigenen Kräuter- und Gemüsegärten zur Selbstversorgung. So auch die Zisterzienser in Maulbronn. Hier bediente er sich. Er hackte das wenige Grünzeug klein, das die Natur im Frühjahr schon hergab: den ersten Schnittlauch, Ackersalat, kräftigen Winterspinat. Hinzu kamen Zwiebeln, altes Brot, Eier. Das in winzige Stücke zerteilte Fleisch schummelte er in diese grüne Masse.

Um auf Nummer sicher zu gehen, verhüllte er seine Camouflage-Mischung auch noch mit Nudelteig. So fühlte er sich und seine Glaubensgenossen ganz sicher vor dem strengen Blick des Herrn, als die ersten Maultaschen an einem Gründonnerstag im Kloster Maulbronn zum Abendessen gereicht wurden.

Es waren also Katholiken, die unsere Herrlichkeit in der Gegend zwischen Pforzheim und Stuttgart schufen.

Klosterküche gibt es nicht mehr

Wenn man mit dem Leiter der Klosterverwaltung, Peter Braun, durch die Jahrhunderte alten Gemäuer flaniert, kann man sich vorstellen wie es damals gewesen sein muss. Wir erreichen schließlich das Herrenrefektorium, den Speisesaal der Herrenmönche. Beeindruckende Säulen bestimmen den romanischen Raum. Wir verharren vor der inzwischen zugemauerten Durchreiche. Dahinter war früher die Küche, von der leider nichts mehr geblieben ist. Hier müssen sie durchgereicht worden sein, die ersten Maultaschen, um die hungrigen Mönche zu versorgen.

Die Jakob-Story

Elke Knittel zeichnet in einem wunderbaren Taschenbüchle mit viel Wissen und Verständnis um die mittelalterlichen Zustände rund um das Kloster, nach, wie sich diese Geschichte damals zugetragen hat. Im Info-Zentrum des Klosters, das seit 1993 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, kann man es für 9,90 Euro erwerben: „Wie Jakob die Maultasche erfand.“

Was danach geschah beschreibt sie wie folgt:

„Die Leute erzählten bald überall von der guten Mahlzeit, die es am Gründonnerstag, am Tag vor Karfreitag, im Kloster Maulbronn gegeben habe. Natürlich wollten die Hausfrauen im Lande nicht minder fromm den Gründonnerstag begehen. Sie machten sich daran, die Maulbronner Nudeltaschen nachzukochen. Ihnen war’s nur recht, dass auch ein wenig Fleisch darin sein durfte. Denn auch sie wollten nichts verkommen lassen, was sie rein zufällig im Hause hatten. Doch jede füllte ihre Nudeltasche ein bisschen anders, denn keine hatte ja das genaue Rezept vom Jakob.“

Die Sünde verewigt in einem Wort

Viel später muss es gewesen sein, als diese kleine verzeihbare Sünde sich in einem Wort manifestierte, das im Schwäbischen bis heute diese Erfindergeschichte in einer wundervollen Wortschöpfung verdichtet: Herrgottsbscheißerle. Übersetzt: Den Herrgott ein klein wenig um die Fleisch-Wahrheit in den Teigtaschen betrügen.

Ein kleiner Beschiss mit nachhaltiger Wirkung

Die Museumsverantwortlichen pflegen hier bis heute dieses Narrativ und die Nudeltaschen-Tradition in ganz vielfacher und liebevoller Art und Weise. So können Führungen gebucht werden, bei denen die Teilnehmer selbst frische Maultaschen herstellen und sie anschließend im festlich eingedeckten Eselstall genießen können. Ein würdiger Abschluss des Klosterbesuchs und ein Mordsspaß für Groß und Klein.

Seitdem die Reformation im Jahr 1534 die katholischen Mönche aus dem Ländle fegte, herrschen die Protestanten über die Klosteranlage. Sie dient seither als evangelische Klosterschule, eine der ältesten und schönsten Deutschlands. Denn: Das ehemalige Zisterzienserkloster Maulbronn gilt als das am besten erhaltene mittelalterliche Kloster nördlich der Alpen.

Im Museumsshop gibt es passende Maultaschen-Devotionalien. Holzkistchen mit Maultaschen-Rezept (aus Winnenden, ehrlich) und Gewürzen zum selber machen. Sixpacks mit braufrischem Maulbronner Klosterbräu, kernig, würzig mit feinherbem Hopfenaroma. Oder lokale Spitzenweine vom Weingut Herzog von Württemberg.

Zum Pflichtprogramm gehört der Einkehrschwung ins stilvolle schwäbische Restaurant „Ehemalige Klosterschmiede“ (täglich geöffnet). In den Stuben des 1201 erbauten Fachwerkhauses verwöhnen die Söhne von Metzgermeister Schempf, der es bereits in den 1980er Jahren mit der längsten Maultasche der Welt ins Guinness-Buch der Rekorde schaffte, ihre Gäste. Im Zentrum der Speisekarte stehen, wie sollte es auch anders sein, Klostermaultaschen.

So allerhand Unsinn

Man findet übrigens auch ein „Originalrezept Maulbronner Maultaschen“. Es suggeriert, dass die Mönche ein Rezept hinterlassen haben. Doch es gibt leider kein einziges derartiges Dokument im ganzen Klosterarchiv. Bei dem Rezept handelt es sich um eine neuzeitliche Kreation eines findigen Gastronoms.

Manche Quellen spekulieren, die Maultasche könnte auch von protestantischen Waldensern erfunden worden sein. Diese waren Glaubensflüchtlinge aus Norditalien, die sich in Süddeutschland ansiedelten. Aber mal ehrlich: Maultaschen sind nicht wie Ravioli.

Andere versteigen sich in die Theorie, es gäbe eine Verbindung zu Margarete von Tirol-Görz, einer österreichischen Adeligen des 14. Jahrhunderts, die ab dem Jahre 1366 auch Margarete Maultasch genannt wurde. Aber dass eine Österreicherin schwäbische Maultaschen erfunden haben soll? Unsinn.

Was wohr isch muss wohr bleiba!