Auf schwäbischen Spuren in Süditalien


Auf schwäbischen Spuren in Süditalien

Friedrich I. Barbarossa, Heinrich VI. und Friedrich II. vom schwäbischen Adelsgeschlecht der Staufer herrschten vor rund 800 Jahren über halb Europa – von Lübeck bis Palermo. Der Schwaben-Kaiser Friedrich II. wurde gar in Italien geboren, verbrachte fast sein ganzes Leben unter Italienern und segnete das Zeitliche in Apulien.

Die Kaiser von der Schwäbischen Alb

Wir waren einige Wochen lang in Süditalien unterwegs, auf den Spuren unserer schwäbischen Urväter. Aus dem beschaulichen Hohenstaufen bei Göppingen kommend (aus Göppingen stammt übrigens das edle Staufenfleisch in unseren Maultaschen), haben es unsere damaligen schwäbischen Herzöge weit gebracht.

Schwäbische Alb, Heimat der Staufer

Friedrich II war zu seiner Zeit (1194 – 1250) der mächtigste Herrscher Mitteleuropas. Er war als König von Deutschland natürlich Chef aller Schwaben, darüber hinaus deutsch-römischer Kaiser, König von Jerusalem sowie, man kann es heute kaum glauben, König von Sizilien. Wobei zum Königreich Sizilien damals ganz Süditalien gehörte, bis hinauf nach Rom.

Kathedrale Palermo – am Sarkophag von Friedrich II.

Friedrich II. gilt aus heutiger Sicht als ganz Großer! So gründete er u.a. die Universität Neapel, die erste Uni ohne kirchlichen Einfluss. Vor allem hinterließ er unzählige, bis heute erhaltene bemerkenswerte Burgen und Kastelle. Tja, die Schwoba von der Schwäbischen Alb … laut Lonely Planet „erlebte Süditalien unter Federico II seine glanzvollste Ära – politisch, wirtschaftlich und kulturell.“

Schwäbische Burg in Bari, Apulien
Schwäbisches Schloß in Porto Recanati, Marken
Kastell in Catania, Sizilien
Schwäbische Festung in Syrakus, Sizilien

Schwäbisch auf italienisch: svevo

Wir jedenfalls waren begeistert von der Spurensuche! Überall stolpert man über Schwäbische Plätze, Straßen, Schlösser, Burgen, Restaurants. Es gibt mit „Sveva“ heute sogar ein in ganz Süditalien weit verbreitetes „schwäbisches“ Mineralwasser 😊

Das „schwäbische“ Wasser Italiens
Plätze und Straßen benannt nach Schwaben

Grazie, Federico di Svevia

Kulinarische Hochkultur

Selbstredend haben wir die Zeit vor Ort auch genutzt, um unseren kulinarischen Horizont zu erweitern. Die wichtigste und auch wunderlichste Essenz: Süditalien bietet unfassbar viele superleckere Spezialitäten, die in Deutschland kaum irgendwo zu finden sind. Aus irgendwelchen Gründen schaffen es viele Gerichte nicht über die Alpen. Man fragt sich im mediterranen Schlaraffenland, warum diese so vielfältige italienische Küche hierzulande zu einem homogenen Einheitsbrei reduziert wird. Egal ob Pizzerien oder Edelitaliener, überall bekommt man doch im Wesentlichen dasselbe.

Pecato! (schade!)

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