Schwäbische Hochzeitssuppe mit Maultaschen

Schwäbische Hochzeitssuppe mit Maultaschen

Nur noch wenige gutbürgerliche Gasthöfe und Restaurants führen die Hochzeitssuppe auf ihrer Karte. Denn sie ist aufwendig herzustellen. Bei Hochzeiten jedoch wird sie noch immer als Einstieg in das große festliche Menü geordert. Aus guten Gründen!

Traditionell eröffnet im Ländle das Brautpaar die Menüfolge, indem es gemeinsam aus einem Teller Hochzeitssuppe löffelt. Dieses Ritual soll Glück über die beiden bringen und ist gleichzeitig ein Ausdruck ihrer Verbundenheit mit ihrer Heimat und deren Traditionen.

Von den drei klassischen Protagonisten dieser Suppe – Maultaschen, Flädle und Klöße – brauchen insbesondere die Grießklöße eine Extraportion Gelassenheit. Für die gilt das Motto meiner Schwiegermutter: „Ned hetza. Ned kocha wi a Wäsch!“

zutaten FÜR 4 PERSONEN

  • 2–3 Maultaschen
  • 700–800 ml Ochsenschwanzbouillon
  • etwas glatte Petersilie zum Garnieren

Für die Grießklöße

  • 1 Ei
  • 40 g Butter
  • 1 TL Salz
  • frisch geriebene Muskatnuss
  • 80 g Hartweizengrieß (keinesfalls Vollkorngrieß)

Für das Spinat-Flädle

  • 50 g Weizenmehl Type 405
  • 50 ml Milch
  • 1 Ei
  • 1 Prise Salz
  • 10 g frischer junger Blattspinat
  • 1 EL Butter zum Braten

Zubereitung

Zunächst die Grießklöße herstellen – diese brauchen am meisten Zeit. Dazu das Ei mit der Butter mit einem Schneebesen schaumig schlagen. Mit Salz und Muskatnuss würzen. Dann langsam den Grieß dazugeben. Den Teig mindestens 1 Stunde bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
Einen Topf mit ordentlich gesalzenem Wasser aufsetzen. Wenn das Wasser kocht, mit zwei feuchten Teelöffeln ovale Klöße aus der Masse formen und vorsichtig ins Wasser gleiten lassen. Etwa 15-20 Minuten simmern lassen. Mit einem Schaumlöffel herausnahmen und zur Seite stellen.
Für den Pfannkuchen (schwäbisch „das Flädle“) aus Mehl, Milch, Ei und Salz mit einem Schneebesen einen glatten Teig herstellen. Dann mindestens 15 Minuten quellen lassen. Den Spinat waschen, abtropfen lassen, gegebenenfalls die Stiele entfernen und die Blätter in feine Streifen schneiden. Diese gleichmäßig unter den Teig mischen. In einer Pfanne die Butter schmelzen und den Pfannkuchen darin bei mittlerer Temperatur auf beiden Seiten leicht anbräunen. Das Flädle herausnehmen, zur Seite legen, abkühlen lassen. Schließlich aufrollen und in etwa 4–5 mm dünne Streifen schneiden.
Die Maultaschen in etwa 3 × 3 cm große Würfel schneiden. Die Bouillon in einen großen Topf geben und die Maultaschenstücke darin 5-6 Minuten erhitzen. Nur simmern, nicht kochen. Dann Klöße und Flädle für etwa 3 Minuten dazugeben.

ANRICHTEN

Traditionell kommt dieses Gericht in der großen Suppenschüssel auf den Tisch. Mit ein wenig gehackter Petersilie garnieren.

Copyright Foto Tellergericht: © Julia Ruby Hildebrand / Christan Verlag

Dieses Rezept ist nur eines von insgesamt 50 leckeren Rezepten in meinem Maultaschen-Kochbuch „Das Maultaschen Manifest“, Christian-Verlag, 160 Seiten, 2023. Mit Fotos von  Julia Hildebrand und Ingolf Hatz. Preis: 26,99 €

 

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