Hand aufs Herz: Wenn wir Schwaben über Teigtaschen reden, meinen wir natürlich Maultaschen. Punkt.

Doch kaum hebt man den Blick über den eigenen Suppenteller, merkt man schnell: Teigtaschen sind echte Kosmopoliten. Ob russische Pelmeni, italienische Ravioli oder eben die schwäbische Maultasche – überall füllen Menschen seit Jahrhunderten Teig mit Herzhaftem, Saftigem, Würzigem. Das Klima, die Zutaten vor Ort und die kulinarische Fantasie haben diese Gerichte geformt. Und weil Teigtaschen so wunderbar wandelbar sind, gibt’s sie buchstäblich wie Sand am Meer.

Auf nach Bangkok

2024 war’s dann soweit: Ich habe meine Maultaschenheimat kurz verlassen und bin erstmals nach Thailand gereist. Und – logisch – ich konnte es nicht lassen, auch dort nach regionalen „Täschle“ zu fahnden.

Thuong Thong Thailändische Teigtaschen
Thuong Thong Thailändische Teigtaschen

Gefunden habe ich Thung Thong, auf Deutsch „Goldene Taschen“. Und ehrlich gesagt: Schon beim ersten Biss war mir klar – die Thais wissen genau, wie man Seele in Teig verpackt. Gefüllt mit Hähnchen, Koriander und knackigen Wasserkastanien, außen goldbraun frittiert, innen saftig – das ist Soulfood pur.

Thuong Thong Thailändische Teigtaschen

Soulfood aus Thailand

Das Zubereiten der kleinen Teilchen erfordert Geschick, insbesondere das Verschließen der Taschen mit Schnittknoblauch. Denn der Teig soll besonders dünn ausgerollt sein und kann daher leicht einreißen.

Die Thung Thong zeigen: Egal, ob mit Schnittknoblauch zugebunden oder in der Brühe serviert – Teigtaschen verbinden Kulturen. Sie sind Genuss-Botschafter ihrer Regionen.

Thuong Thong Thailändische Teigtaschen
Die Spezialität ist namensgebend für Restaurants

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