Zur Welt gekommen als Schwabe. 1962 in Winnenden bei Stuttgart, als jüngster von drei Lisbeth-Söhnen. Verheiratet, ebenfalls drei Kinder. Mitglied beim VfB Stuttgart (Nr. 1267415).
„Sag mal, warum machst du das denn mit den Maultaschen?“ werde ich oft gefragt. Von Freunden, Kollegen, Kunden.
Erstens: Ich liebe die Maultaschen meiner Mutter. Mehr als jedes andere Essen.
„Lieblingsessen“ ist dafür nicht das richtige Wort, weil es zu klein, lauwarm daher kommt. Bei mir geht das irgendwie ganz tief. Ich bin, sozusagen, verrückt nach Maultaschen. Sehe ich welche, muss ich sie einfach bestellen, mitnehmen, probieren, obwohl ich ahne, meist enttäuscht zu werden. Erwische ich hingegen gut gemachte Maultaschen, geht mein Herz auf, die Sonne scheint, der Himmel kann warten.
1990 kehrten wir der schwäbischen Heimat den Rücken und landeten, im hessischen Kronberg, bei Frankfurt am Main. In der Mainmetropole habe ich 34 Jahre als Kommunikationsberater gearbeitet. Zuletzt 21 Jahre als Gründer, Partner, Vorstand bei Klenk & Hoursch AG.
In den ersten Jahren in der Fremde fragte mich meine Mutter jedes Mal: „Was soll ich kochen, wenn ihr am Wochenende auf Besuch kommt?“ Immer antwortete ich dasselbe: „Mach‘ bitte deine fantastischen Maultaschen.“ Meistens gab es die dann auch – aber nicht immer. Denn: Maultaschen machen ist eine Heidenarbeit. Das macht man nicht mal eben so.
Und siehe da – meine Kinder lieben die Dinger genauso.
Da es so eine Köstlichkeit im Rhein-Main-Gebiet nirgends zu kaufen gab, habe ich sie mehrmals im Jahr selber gemacht. Natürlich immer auch am Gründonnerstag. Natürlich immer nach den Ausführungen im über 60 Jahre alten Rezeptbuch meiner Mutter.
Das waren – und sind – stets ganz besondere lustvolle Genussereignisse, denen unsere Kinder genauso entgegenfieberten wie ich damals in meiner Kindheit. Großartig.
Zweitens: Wir wollten uns engagieren.
Persönlich habe ich immer wieder an Amnesty International, Greenpeace, Foodwatch oder Oxfam gespendet. Als Mit-Unternehmer bei Klenk & Hoursch unterstützte ich Organisationen wie die Kinderhilfestiftung in Frankfurt, Plan International und unser Engagement für den Earth Overshoot Day. Allerdings hatte ich es bis 2014 nicht geschafft, auch in meiner Freizeit aktiv für eine gute Sache Hand anzulegen.
Mich trieb damals die Frage um: Was kann ich tun, um anderen zu helfen, denen es nicht so gut geht wie uns.
Idee: Maultaschen für einen guten Zweck
So entstand die Idee, handgemachte schwäbische Maultaschen für einen guten Zweck zu verkaufen. Das machen wir nun seit 2014 auf dem Weihnachtsmarkt in unseren Wahlheimat Kronberg im Taunus. Die ganze Familie und viele Freunde sind dabei jedes Jahr mit im Boot.
Mit dem überwältigenden Feedback der Weihnachtsmarktbesucher im Rücken gründete ich drei Jahre später die Oma Lisbeth GmbH – unser Projekt. Seither vertreiben wir Original Schwäbische Maultaschen nach dem Rezept unserer Familie.
Der Blog
Über all das schreibe ich seit 2014 hier in meinem Blog, als wohl weltweit einziger Maultaschen-Blogger. Beim Bloggen geht es mir darum, meine Freude und Leidenschaft für Maultaschen und unsere unvergleichliche schwäbische Genusskultur zu vermitteln. Deshalb lobe ich auch andere Maultaschenprojekte und -restaurants.
In über zehn Jahren kam dabei viel Wissenswertes zusammen. Wohl auch aus diesem Grund werde ich als „Herr der Maultasche“ oder „Maultaschenguru“ (SWR Landesschau) angefragt, gebe Zeitungen und Radiostationen Interviews. Oder habe das große Vergnügen, für das ZDF-Publikum schwäbische Maultaschen machen zu dürfen.
Mein Maultaschen Manifest
Meinen Ärger über Maultaschen-Mittelmaß und meine Haltung zu Schwäbischen und Nicht-Schwäbischen Maultaschen habe in 2015 in meinem Maultaschen-Manifest veröffentlicht.
Die Initiative
2019 initiierte ich den Welt-Maultaschen-Tag, der seither immer am Gründonnerstag gefeiert wird. Denn an keinem anderen Tag im Jahr werden so viele Herrgottsbscheißerle frisch hergestellt und verzehrt, wie am Donnerstag vor dem Karfreitag.
Das Maultaschen-Buch
Im Sommer 2022 ereilte mich der Anruf des renommierten Kochbuchverlages CHRISTIAN VERLAG aus München. Ob ich ein Maultaschen-Kochbuch schreiben wolle? Und ob ich wollte!
Also, Notebook aufklappen. Konzept erstellen. Rezepte entwickeln. Kapitelstruktur entscheiden. Geschichten sammeln. Lostippen.
Das war ein ehrenvolles, wundervolles Erlebnis. 50 Rezepte, die sich auf sieben Kapitel verteilen. Ergänzt um Texte, Anekdoten und Hintergründiges, die meine Leidenschaft für die schwäbische Küchenikone zum Ausdruck bringen.
Seit Ostern 2023 ist es überall erhältlich: Das erste große Maultaschen-Kochbuch.
Veröffentlicht am 16.10.2014, aktualisiert 2018, 2019, 2025